Ergebnis einer falschen Agrarpolitik in Deutschland
Das schreibt am 11. März, NTV im Börsentag:
„Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte sind im Januar weiter gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kletterten sie um mehr als ein Fünftel (21,1 Prozent), wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Zum Vormonat Dezember ging es um 1,7 Prozent nach oben. Der Ukraine-Krieg sorgt für weiteren Preisdruck bei Getreide. Steigende Erzeugerpreise können tendenziell zu höheren Verbraucherpreisen führen. Der Deutsche Bauernverband erwartet, dass Lebensmittel wegen des Kriegs in der Ukraine noch teurer werden.“ (Quelle: ntv) Hier geht es zum Bericht
„Wachsen oder weichen“ oder „Wir müssen exportieren, um uns auf dem Weltmarkt zu behaupten“, waren bis heute die Slogans der Agrarlobby. Ein fataler Irrtum ist die heutige Erkenntnis.
Deutschland ist kein Land mehr in dem die Lebensmittelversorgung gesichert ist. Lange ist es her, dass Lebensmittel für die eigene Bevölkerung angebaut wurden. Kleine Nischen ausgenommen. Wir müssen die meisten Lebensmittel importieren. Die Monokultur gefährdet heute die Versorgungssicherheit:
- Mais für Tierfutter
- Mais für Biogasanlagen
- Weizen und Hafer werden verfüttert oder landen in Biogasanlagen
- Milch im Überschuss
Nichts davon ernährt uns wirklich.
„Gerade die Ausrichtung auf den Export setzt eine Orientierung an Weltmarktpreisen voraus. Besonders bei Milch und Fleisch wird dadurch die Produktion von Massenware gefördert“ sagt Europaabgeordneter Martin Häusling. Neben den unsäglichen Mastbedingungen zum Leid der Nutztiere, haben wir den Anbau von Lebensmitteln für Menschen vollkommen vernachlässigt. Das zeigt sich nun in aller Härte nachdem die Lieferungen von z.B. Weizen aus Russland und der Ukraine wegfallen.
Landwirte und Landwirtinnen benutzten in der Vergangenheit das Argument, „wir stellen die Welternährung sicher“. Richtig ist, dass wir derzeit nicht einmal einen Bruchteil zur Ernährung der Bevölkerung in Deutschland beitragen.
Reflexartig reagiert die Fleischindustrie und warnt vor einer „Fleischknappheit“ . (siehe Bericht). Was für ein Unsinn!
Putin’s Krieg zeigt eklatant unsere Schieflage und Abhängigkeit.
Es ist an der Zeit Klimawandel, Energiewende, Agrarwende und Versorgungssicherheit zusammen zu denken. Unsere „Heiligen Kühe“ gehören endlich auf die Schlachtbank, diesmal gerne auch bei Tönnies.